Toni Oberlin Portrait

25.05.2022

Pensionierung von Toni Oberlin

37 Jahre Meier-Kopp enden mit vielen Ideen und einer grossen Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt.

Toni Oberlin Im Büro

Mit Gelassenheit durch die Zeit

Angefangen habe ich vor 37 Jahren am 1. Dezember, bei kaltem Wetter und Schnee. Mein Schwager hatte bereits bei Meier-Kopp gearbeitet und ich war offen für eine neue Herausforderung. So kam es, dass ich ebenfalls meinen Weg zur Meier-Kopp fand und dort als Monteur angefangen habe. Der erste, und auch die darauf folgenden Tage, waren ungewohnt streng für einen Bürogummi.

Vier Jahre war ich auf Montage und wurde nach und nach auch für Inbetriebnahmen eingesetzt, dann auch als Montageleiter und letztlich seit ca. 20 Jahren, bin ich nun als Projektleiter Lüftung tätig.

Heute blicke ich auf diese ganzen Jahre zurück und denke, es ist schon verrückt, wie viel sich verändert hat. Damals hatten wir kaum Technologie, alle Pläne waren handgezeichnet und der Faktor Zeit hatte eine ganz andere Qualität.

 

Offen und im Zeitgeist

Meier-Kopp war allerdings immer schon offen gegenüber dem Zeitgeist und so war ich damals auch einer der ersten, die mit einem mehrere Kilo schweren Natel C ausgestattet wurden. In Zürich hatte man zwar nur bedingt Empfang, aber immerhin wurden Arbeitsabläufe bereits merklich effizienter. Man konnte sich den Weg zurück ins Büro sparen und erhielt die Infos zum nächsten Einsatz telefonisch. Die restliche Kommunikation fand vorwiegend mündlich, auf dem Postweg und per Fax statt. Das gab eine gewisse Gelassenheit.

Später kamen auch die PC-Arbeitsplätze, das war erneut ein Meilenstein. Wie jede grössere Veränderung das verlangt, muss man sich erst an das Neue herantasten. Mir half es sehr, dass wir damals einen Word und Exel-Kurs besuchen konnten. Das hatte für mich die Hemmschwelle deutlich heruntergesetzt und ich fand den Zugang zur digitalen Arbeitsweise. Für andere war dieser Schritt deutlich schwieriger, aber unausweichlich.

Im Ganzen gesehen schätze ich aber die technologischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte sehr. Sie haben vieles vereinfacht und gleichzeitig haben sie vieles auch erschwert. Sie sind Segen und Fluch zugleich. Heute ist man immer erreichbar ob digital oder telefonisch. Die Erwartung, das alles schnell oder noch schneller gehen muss und man immer und überall erreichbar sein soll, erzeugt einen latenten Druck, was auch Einfluss auf die Arbeitsqualität hat. Gesund bleibt, wer einen goldenen Mittelweg zwischen Nutzen und Anspruch für sich findet.

 

Zwischen Wehmut und Vorfreude

Und nun? Es ist schon ein etwas diffuses Gefühl zu wissen, dass ich bereits in wenigen Wochen pensioniert werde. Die Zeit hier bei der Meier-Kopp Familie hat mir immer sehr gut gefallen. Doch gerade jetzt in dieser Rückschau wird mir bewusst, dass ich Veränderungen immer mit Offenheit und Neugier angepackt habe. Ich freue mich auf den neuen Lebensabschnitt, weil ich mich künftig voll und ganz meinen zahlreichen Herzensbeschäftigungen widmen kann: dem Bierbrauen, dem Wursten und Fleischräuchern, dem Kaffee-Rösten, der Pralinen- oder Glacé-Herstellung und ja, da ist sicherlich noch einiges mehr.

Ich danke der Meier-Kopp, dass ich hier einen Grossteil meines Lebens eine Berufung gefunden habe. Es gab schöne Momente, die in Erinnerung geblieben sind, beispielsweise, als wir einfach spontan mal mit einem Lieferanten einen Nachmittag auf dem Zürichsee genossen haben. Und es gab auch ganz traurige Momente, als auf einem Geschäftsausflug ein Kollege ganz unvermittelt von uns gegangen ist. So ist das Leben eine Aneinanderreihung von Momenten.

 

Die Schätze erhalten

Was die Meier-Kopp für mich einzigartig gemacht hat und immer noch macht, ist das Familiäre. Diese Atmosphäre, in welcher der Mensch wichtig ist. Ich wünsche mir, dass das Unternehmen diese einzigartige Stärke trotz der Entwicklung und weiteren Professionalisierung und Digitalisierung mit in die Zukunft nimmt. Denn genau dort liegt der Unterschied zu vielen anderen Firmen.